AntiTerrortraining in den Schwarzen Bergen

Ein Beitrag über das Training des lautlosen Tötens in der geheimen Fachschule der Stasi im Uckermärkischen Wartin in den "Brandenburger Blättern" führte zu Leserreaktionen. Mitglieder des Angermünder Heimatvereins fragten nach mehr Informationen und baten um einen Beitrag für ihren Heimatkalender.

Neue Informationen hatte ich nicht, sagte deshalb die Mitarbeit an ihrer Publikation ab. Doch die Heimatfreunde hatten meine journalistische Neugier geweckt. Ich ging noch einmal auf Spurensuche und stieß auf ein knappen Dutzend Fotos, unter anderem vom Training der Antiterroreinheiten der Stasi, die eine Geiselbefreiung aus einem Flugzeug übten, bzw. von der Schießausbildung. Dazu kamen rund 20 Seiten Dokumente über den Zustand der Einrichtung 1989 und ihre Auflösung sowie Lagepläne.

Mit dem Material wurden plötzlich aus fünf Seiten des Kapitels 40 Seiten.

Dazu kommen weitere 22 Geschichten, unter anderem über Afrika und Neuafrika in der Uckermark, über den Begründer des deutschen Juristentages, den ersten Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes oder die japanische Botschaft in Kröchlendorff.

228 Seiten mit über 120 Illustrationen sind für 19,95 € auch über www.meckpress.de erhältlich.

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An Mitgift ist noch keiner gestorben

Endlich ist es da, mein erstes Uckermark-Buch. Acht Monate lag das Manuskript in einer Verlagsbuchhandlung. Die konnte im Januar das Manuskript erst gar nicht schnell genug bekommen. Als ich Mitte August immer noch keine Nachricht über den Stand der Arbeiten hatte, fragte ich nach und erhielt ein Terminangebot zur Fertigstellung im "zweiten Quartal 2017". Also Vertrag gekündigt und die Sache selbst in die Hand genommen. Eine junge Grafikerin erdligte in meinen Auftrag Satz und Layout. Ich erledigte die Sache mit der Veröfentlichung bei Books on Demand in Norderstedt.

Jetzt warten 160 Seiten mit weit über 100 Illustrationen auf ihre Leser. Und die Geschichte mit der Mitgift ist nurein Kapitel.In 15 weiteren geht es um den letzten Ritter der uckermark, den Glasmacher Friedrich des Großen, Krups Villa Hügel in der Uckermark, Hitlers Totenkopfhusar, ein Schloss der Liebe, den Eroberer Usedoms und um inen ganz beosnderen Paragraphen im Gesetzbuch, dem "Arnim-Paragraphen".

Das Buch kann über den Shop auf www.meckress.de portofrei bestellt werden.

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Die Legende von Mudder Schulten

Rechtzeitig zum Viertorefest, das in Neubrandenburg in diesem Jahr vom 26. bis 28. August gefeiert wird, kam mein neues Buch aus der Druckerei.

Ich denke, dass die 25 Geschichten mit Geschichte vor allem den Neubrandenburgern und den Freunden von Mecklenburg-Strelitz das eine oder andere Lesevergnügen bereiten werden.

Die Neubrandenburger finden u.a. ganz aktuelle Geschichten zum Ratshaus(um)bau oder zu den Ausgrabungen des Markgrafenhofes.

Und ist nicht die Titelgeschichte ein Diskussonsbeitrag zur Zukunft des Mudder-Schulten- Brunnens?  - Bestellungen über Meckpress-Shop möglich.

 

 

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Still ruht der Wurlsee nicht

EIGENTÜMERFAMILIE SETZT AUF AUSBAU DES SEEHOTELS "LINDENHOF" UND GLAUBT AN TOURISTISCHE ZUKUNFT LYCHENS

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Deutschlands letzter Husar

Hitler gratuliert Mackensen 1939 zum Geburtstag.
Hitler gratuliert Mackensen 1939 zum Geburtstag.

1935 erhielt mit August von Mackensen der letzte Generalfeldmarschall des Ersten Weltkrieges die preußische Staatsdomäne Brüssow von den Nationalsozialisten als Geschenk.

Würde man die Geschichte nicht besser kennen, könnte man meinen, die Nazis wollten zwei Jahre nach ihrer Machtübernahme keinen Angriffskrieg vorbereiten, sondern Schwerter zu Pflugscharen umschmieden. 1935 machten sie aus dem letzten Husaren des Kaiserreiches einen Bauern. Der greise Generalfeldmarschall August von Mackensen, 1849 noch ohne Adelstitel geboren, erhielt aus der Hand des preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring das mehr als 1200 Hektar große Gut Brüssow zum Geschenk. „Die deutsche Scholle“ sollte „wieder zur Heimat des deutschen Bauerngeschlechtes gemacht“ werden, „aus dem der ehrwürdige Feldmarschall erwuchs“, hieß es in der von Adolf Hitler unterzeichneten Schenkungsurkunde.

Nach dem Tode Hindenburgs am 2. August 1934 setzte die NS-Propaganda Mackensen, den man 1933 zum preußischen Staatsrat gemacht hatte, an dessen Stelle und begann einen regelrechten Traditionskult. Er erhielt von der Reichswehrführung anlässlich seines 85. Geburtstages 1934 einen ständigen Adjutanten mit mehreren Hilfskräften, einen Fahrer und einen Dienstwagen. Hitler selbst fuhr in Begleitung, unter anderem von Reichsaußenminister von Neurath, Reichswehrminister von Blomberg und dem Chef der Heeresleitung, Freiherr von Fritsch, nach Falkenwalde, heute Tanovo zwischen Police (Pölitz) und Szczecin (Stettin).

Ein halbes Jahr später gab es nach Vorgesprächen mit Mackensens Sohn Hans-Georg, übrigens ein Schwiegersohn des NS-Außenministers von Neurath, die Zustimmung zur Steuerbefreiung einer großen Schenkung an den alten Feldmarschall. Das preußische Staatsministerium stellte Hitler die preußische Domäne Brüssow zur Verfügung, damit dieser sie als Dotation vergeben konnte. Im Gegensatz zu Hindenburg, der zuvor ebenfalls beschenkt wurde, sollte jedoch nur der Besitzwechsel von Steuern und Abgaben befreit werden. Ab dem 1. Juli 1935 konnte Mackensen über das Gut verfügen, obwohl dessen Bild für die offizielle Übergabe noch aufgehübscht wurde. 350.000 Reichsmark ließ sich die Reichskasse die Umbaumaßnahmen kosten, die aus Brüssow einen „wohlgeordneten Landwirtschaftlichen Großbetrieb des deutschen Ostens“ machen sollten. Nicht nur das alte Gutshaus wurde umgebaut. Es entstand auch ein neues Gebäude für den Administrator. Darüber hinaus wurden die sogenannten alten Arbeiterwohnungen renoviert und zum Teil umgebaut. Zwei neue Arbeiterhäuser, im Stil den alten angepasst, wurden in Fachwerkbauweise errichtet. Immerhin wurden auf dem Gut rund 80 Landarbeiterfamilien beschäftigt und alle sollten von der Gunst des Führers eingenommen werden. Der rüstige Haudegen selbst, 1936 zum Chef des Kavallerieregiments Nr. 5 in Stolp (Słupsk) ernannt, der immer in der schwarzen Uniform des 1. Leibhusarenregiments mit dem silbernen Totenkopf an der Mütze umherlief, war mehr als zufrieden mit dem Geschenk. „Der Boden verspricht viel, er trägt auch Rüben und Weizen. Eine Brennerei und eine Kartoffeltrockenanlage ist vorhanden, auch ein fischreicher See von mehr als 300 Morgen und Wald von etwa 150 Morgen.“ Dazu war Brüssow auch noch schuldenfrei.

Gegen Demokraten helfen nur Soldaten

Obwohl erzkonservativ und ein Militarist vom Scheitel bis zur Sohle ­– „Gegen Demokraten helfen nur Soldaten“ –, folgte Mackensen seinen Gönnern nicht völlig blind. Zwar ließ er sich für die fürstlichen Geschenke vor deren Karren spannen, marschierte bei etlichen Gelegenheiten auf und riet Hitler bei dessen überraschendem Geburtstagsbesuch in Brüssow 1939 zum Krieg mit dem Westen, aber er wandte sich nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen und dem schnellen Sieg über deren Armee im Februar 1940 auch in einem Brief an den Oberbefehlsheber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, um gegen die dort von deutschen Soldaten verübten Morde zu protestieren. Er, der im Ersten Weltkrieg auf Grund seiner brutalen Kampfführung selbst den Namen eines „Schlächters von Serbien“ erhalten hatte, konnte die neue Qualität der Menschenverachtung nicht verstehen. 1916 hatte er in einem Belgrader Park als Zeichen seiner „Ehrerbietung vor den gefallenden serbischen Helden“ – so die Inschrift – ein heute noch stehendes Denkmal für seine Gegner errichten lassen. Fest im protestantischen Glauben verwurzelt und eigentlich der untergegangenen Allianz von Thron und Altar verbunden, setzte er sich für einige von den Nationalsozialisten verfolgte Mitglieder der Bekennenden Kirche ein, so für Pastor Martin Niemöller oder die zwei Söhne von Pfarrern der Bekennenden Kirche, die 1942 in Stettin mit ihrer gesamten Abiturklasse verhaftet worden waren und in Haft blieben, als ihre Mitschüler entlassen wurden. Frei kamen sie allerdings nur durch eine freiwillige Meldung zur Front. Gewichtiger war sein Einspruch, als seine Tochter Ruth, die als Gemeindeschwester arbeitete und der Bekennenden Kirche nahestand, von der Gestapo verhört wurde. Sie kam ohne Auflagen frei. Keinerlei Behelligung erfuhr seine zweite Ehefrau Leonie von Mackensen, die 1942 den vom britischen Geheimdienst fabrizierten „Möldersbrief“ verteilte, in dem behauptet wurde, der populäre Jagdflieger sei wegen seines Bekenntnisses zum katholischen Glauben einem Attentat Himmlers und keinem Unfall zum Opfer gefallen. Brüssows Pfarrer Albrecht Schönherr, der spätere Bischof, wurde wegen dieses Briefes angezeigt, aber in Ruhe gelassen, nachdem er seine prominente Quelle offenbart hatte. Diese Beispiele, die bis zum Rettungsversuch für den in die Ereignisse des 20. Juli 1944 verstrickten Sohn des Gutsnachbarn, Barnim von Ramin, reichten – den Anschlag verurteilte Mackensen als „fluchwürdiges Attentat“ –, ließen sich fortsetzen. Sie sind aber auch Ausdruck für die innere Zerrissenheit des greisen Kriegers, der bis zum Schluss von Hitlers Wohlwollen profitierte und bis zum bitteren Ende als Beispiel für Soldatengeist und Heldenmut galt. Noch 1944 richtete er 95-jährig einen Aufruf zu „Opferbereitschaft und Fanatismus“ an die deutsche Jugend. Als die Rote Armee sich Brüssow näherte, floh August von Mackensen in ein für ihn vorbereitetes Gutshaus in Burghorn in Niedersachsen, heute Habighorst. Ins nahegelegene Celle war bereits sein Geld transferiert worden, das die Sieger zwar beschlagnahmten, dafür aber ließen sie ihn auf dem Gut, trotz eines Rückgabeanspruches des rechtmäßigen Besitzers, der in einem Nebenhaus kampieren musste, wohnen. Am 8. November 1945 verstarb er 96-jährig. Wenige Wochen später verschied Anfang Dezember seine Tochter Ruth. 1963 folgte ihm seine zweite Frau, die halb so alte Leonie, geborene von der Osten, 85-jährig ins Grab.

In Brüssow, wo Mackensen in manchem Haus noch heute gern als liebevoll sich um das Allgemeinwohl sorgender patriarchalischer Gutsherr gesehen wird, der sich um den Park zwischen dem Kleinen und Großen Brüssowsee sowie die Kirche kümmerte, für die er unter anderem die Rückkehr des wertvollen Rosenbergaltars aus fast 100-jährigem Prenzlauer Museumsasyl bewerkstelligte, und deren weitere Ausgestaltung er veranlasste, zum Beispiel mit einer 1942 eingeweihten Schuke-Orgel, finden sich seit Kriegsende keine sichtbaren Verehrungsspuren. Erst 1997 wurde auch die nach ihm benannte Straße in Berlin umbenannt, die heute den Namen der jüdischen Schriftstellerin Else Lasker-Schüler trägt. Und zwei Jahre später entzog man der Hildesheimer Mackensen-Kaserne der Bundeswehr ihren Traditionsnamen. Der „letzte Husar“, wie August von Mackensen auch immer wieder bezeichnet wird, war im vereinten Deutschland nicht mehr tragbar und wurde zu den Akten der Geschichte gelegt, wo auch seine Bekanntschaft mit dem 1945 hingerichteten ehemaligen Leipziger Oberbürgermeister und Widerständler Carl Friedrich Goerdeler liegt, der sich im Dezember 1939 in das Brüsssower Gästebuch Mackensens eintrug.

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