
An 24 Orten Mecklenburg-Vorpommerns wird gegenwärtig Bier gebraut. Älteste Braustätte ist die Störtebeker Braumanufaktur Stralsund, die 1827 als Stralsunder Vereinsbrauerei gegründet wurde. Um Rang zwei und drei streiten Lübz und Rostock, wo seit 1877 bzw. 1978 Wasser, Hopfen, Hefe und Malz veredelt werden. Unter den Brauern befinden sich nicht nur ein knappes Dutzend Gastronomen, die in ihren Häusern Mikrobrauereien betreiben, sondern in Wohrendorf vor den Toren Rostocks auch ein Verein. Der Kultur- und Traditionsverein Recknitztal e. V. kümmert sich seit dort seit 2004 um das kühle Blonde, das als „Recknitz Bräu“ bekannt ist.
Reizvollste Braustätte in MeckPomm dürfte das Wasserschloss Mellentin auf der Insel Usedom sein, wo die Brauerei in einem Seitenflügel aus dem 17. Jahrhundert untergebracht ist und Weizen, Bock, Eisbock, Rauch, Schwarz und Alt herstellt. Mellentin ist übrigens eine von vier Inselbrauereien. Die anderen drei gibt es in Ahlbeck, Stolpe und Heringsdorf.
Besondere Sorten kommen mit Honig- und diversen Fruchtbieren aus Barth, einem Weihnachtsbier aus Wismar, einem (saisonalen) Dorschbier aus Rostock (Brauhaus Trotzenburg), einem Kirschbier aus Groß Gievitz an der Müritz, einem (saisonalen) Osterbier aus Kühlungsborn. Mit gleich drei Bio-Bieren der Störteker-Marke, einem naturtrüben Kellerbier, einem Schwarz- und einem Weizenbier, sowie fünf Bier-Mischgetränken, darunter mit heimischem Sanddorn, versuchen sich die Stralsunder eine neue Kundenschicht anzusprechen.
Die meisten Biertrinker kann die Darguner Brauerei auf sich vereinen, auch wenn das die wenigsten Konsumenten wissen. In der dänischen Tochter von Harboe braut man mit Stierbier, Schloss Pils und
Edel, Adelskrone oder Grafenwalder nicht nur für den gelben Netto, sondern auch für den roten, für Norma, Penny oder Lidl.
Unser täglich Bier gib uns heute
Pils
Das 1842 in Pilsen erstmals gebraute untergärige Bier mit einem erhöhten Hopfengehalt und einem Alkoholgehalt von 4 bis 5,2 % ist das in Deutschland am meisten gebraute und getrunkene Bier. Helles Malz, weiches Wasser, untergärige Hefe und sehr aromatischer Hopfen bilden die Zutaten.
Weizen
Es ist obergärig bei einem Alkoholgehalt von 5 bis 5,6 %. Kennzeichnend ist der Einsatz von Weizen- neben Gerstenmalz. Es hat meist einen fruchtig würzigen Geschmack. Es ist gefiltert (Kristallweizen) oder ungefiltert (Hefeweizen).
Helles
Dieses untergärige Bier ist meist ein weniger starkes nach Münchener Brauart, malzbetonter und weniger gehopft, oder Dortmunder Brauart gebrautes Bier. Im Norden wird eher ein herbes Helles getrunken.
Starkbier
Biere mit höherem Stammwürzegehalt sind alkoholreicher. Hierzu zählen besonders die Bockbiere (Bock, Doppelbock, Weizenbock) und das in Deutschland seltenere Porter. Historisch werden solche Biere ab November über den Winter gebraut und angeboten.
Alt
wird obergärig gebraut. Es hat einen Alkoholgehalt von etwa 4,8 %. Die Herkunft des Namens geht wohl auf „nach alter Brauart“ zurück.
Schwarzbier
Durch die Auswahl des Malzes erreicht man eine tiefe Farbe, die zumBiernamen führte. Es wird untergärig gebraut, schmeckt vollmundig und hat einen Alkoholgehalt von 4,8 bis 5 %.
Dunkel
Dies ist eine alte Biersorte, bei er meist der Malzanteil höher ist. Ein besonderes Dunkel ist das alkoholschwache Malzbier oder Karamelbier.
Märzen
Es hat mehr Stammwürze und einen höheren Alkoholgehalt. Es wurde früher nur im Frühjahr gebraut (deshalb Märzen) und auf den Festen im Sommer ausgeschenkt.
Kellerbier
Es ist ein ungefiltertes und naturtrübes Bier, das vor allem in Franken verbreitet ist.
Bierisch ernst

O In Deutschland werden zwischen 5.000 und 6.000 Biere gebraut. Weltweit wird die Markenvielfalt auf 10.000 bis 15.000 Biere geschätzt. Beschränkt man den eigenen Genuss nur auf deutsche Produkte, könnte man theoretisch 13,5 Jahre lang jeden Abend ein anderes Bier trinken.
O Nach Auskunft des Statistischen Bundesamts, sind in Deutschland 1.274 Brauereien ansässig. Rund 50 Prozent der Brauereien befinden sich in Bayern. Auch Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen haben viele Brauereien.
O Mit dem Tag des Deutschen Bieres wird seit 1994 von den deutschen Bierbrauern der Erlass des bayerischen Reinheitsgebots im Jahr 1516 gefeiert. Der Tag des Deutschen Bieres findet jährlich am 23. April statt, dem Tag des bayrischen Erlasses, der 2016 übrigens 50 Jahre alt wird.
O Die üblicherweise angebotene Bandbreite in einem gut sortierten Getränkemarkt lässt sich auf etwa 10 bis 25 verschiedene Bierstile reduzieren, wobei es weltweit rund 100 Bierstile gibt. Gängige Bierstile sind Pils, Märzen, Kristallweizen oder auch Ale oder Kellerbier.
O Zwei Fässer Bier waren 1835 die erste Fracht, die in Deutschland mit der Eisenbahn befördert wurde. Das geschah auf der Bahnstrecke von Nürnberg nach Fürth.
O Das alkoholhaltigste Bier der Welt kommt seit Oktober 2013 von der schottischen Brauerei Brewmeister; das Brewmeister Snake Venom hat einen Alkoholgehalt von 67,5 Prozent. Das alkoholhaltigste Bier aus Deutschland ist der Schorschbock 57 mit 57,5 Vol. % Alkohol aus der mittelfränkischen Brauerei Schorschbräu aus Gunzenhausen
O Die Begriffe Gerste und Malz werden im Zusammenhang mit Bier oft als Synonyme verwendet. Um Gerste für den Brauvorgang nutzbar zu machen, wird sie nach der Reinigung in Wasser eingeweicht. In diesem Zustand bleibt sie, bis sie keimt. Danach wird sie gedarrt (getrocknet), gemahlen (geschrotet). Diesen Vorgang nennt man Mälzen. Aber man kann auch andere Getreide „mälzen“. Weizenmalz wird für Weißbier gebraucht.
O Die meisten Biere sollten generell kalt serviert werden. Die ideale Trinktemperatur liegt zwischen sieben und neun Grad Celsius, was einer normalen Kühlschrankeinstellung
entspricht. Es gibt jedoch durchaus Bierstile, die ihre volle Aromenvielfalt erst bei Temperaturen zwischen 10 und 12 Grad Celsius entfalten und wo jedes Grad zu kalt ein Verlust darstellt.
Generell gilt jedoch, dass Bier weder zu rasch erwärmt noch abgekühlt werden sollte, da dies den Geschmack beeinträchtigt.
Aufschäumend

Um Zuhause eine tolle Blume aufs Bier zu zaubern
sollten Biergläser und -krüge völlig sauber und fettfrei sein. Fett vermindert die Oberflächenspannung der Kohlensäurebläschen, wodurch diese schneller platzen.
- darf man beim Abräumen nicht mit den Fingern in die Gläser greifen.
- sind gespülte Biergläser niemals dort zu lagern, wo Koch- und Fettdünste in der Luft hängen.
- sollten die Gläser nach dem Abwaschen unbedingt mit kaltem, klaren Wasser nachgespült werden, denn normale Spülmittel haben die gleiche Wirkung auf den Schaum wie
Fett.
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